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Der Eingang des Doju-in Tempels  

  Letztes Mal habe ich über einen Untertempel vom Tofukuji, den „Reiun-In“ geschrieben, wo es einen Garten gibt, der, einen heiligen Stein in den Mittelpunkt stellend, die herrliche buddhistische Kosmologie durch Steinanordnung und weißen Sand darstellt.

  Ein bisschen nördlich davon gibt es noch einen anderen Untertempel, den Doju-In, der wegen einer in der japanischen Kunstgeschichte sehr wichtigen Buddhastatue berühmt ist.  Das ist der Fudo-Myo-o, das einzige Meisterwerk Kojos, das man noch in Japan sehen kann.

  Kojo war der Vater Jochos, der in der Heian Zeit den berühmten Amida-Buddha vom Byodo-In in Uji erschaffen hat und als  Bildhauer, der den japanischen Stil Jochos vorbereitet hat, hoch geschätzt wird.

  Der Fudo-Myo-o ist ein Gott, der vor einem Flammenkranz und auf einem Felspodest sitzt oder steht.  Er hat immer ein wütendes Gesicht und vertreibt mit einem Schwert in der rechten Hand und einem Seil in der linken Hand das Böse innerhalb oder außerhalb des Herzens der Menschen, besonders der asketischen Mönche.

  Der Fudo-Myo-o dort war einer der fünf großen sitzenden Skulpturen der  Myo-o Statuen, die in der Heian Zeit im ehemals auf diesem Platz existierenden Tempel, dem Hoshoji, verehrt wurden.  Außer diesem Fudo-Myo-o wurden alle zerstört.  Daher ist er nur ein Überbleibsel, das uns an die damalige aristokratische Atmosphäre dieses Gebietes erinnert.

 Apropos: Es gibt über diesen Fudo-Myo-o die folgende interessante Geschichte......

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  Im Traum hat der Fudo-Myo-o das folgende gesehen:

  Hunderttausend böse Geister haben sich irgendwo in Japan versammelt und darüber beraten, wie man die Menschheit quälen könnte und welche Methode dafür am besten sei, Feuer, Überschwemmung oder Krankheit.  Und als sie gerade dabei waren sich in alle Richtungen zu zerstreuen, ist der Fudo-Myo-o vor ihnen erschienen und hat sie machtvoll und in strahlendem Licht zur Aufgabe gezwungen und zur Wohltat überredet.

  Sie haben dem Fudo-Myo-o schriftlich versprochen nicht mehr dem Bösen zu folgen, sondern zehntausend Jahre der Menschheit zu helfen, worauf der Fudo-Myo-o die Zahl „zehntausend“ in „hunderttausend“ korrigiert hat. Dazu muss man wissen, dass zehntausend (10 x 1,000) auf Japanisch ein Kanji ist, 万(ein man, gleichbedeutend mit 10,000), hunderttausend also zehn man (10 x 10,000). Man schreibt auf Japanisch "ein(s)" wie eine horizontale Linie (一), "zehn" wie ein Kreuz (十). Daher war es ganz einfach für den Fudo-myoo, aus eins eine zehn zu machen, denn er musste nur eine Linie vertikal addieren. Selbstverständlich mussten die hunderttausend bösen Geister die Korrektur von zehntausend (一万) zu hunderttausend (十万)akzeptieren und sind alle seine Untertanen geworden.

  Daher heißt dieser Fudo-Myo-o „Juman-Fudo-Myo-o“.

Juman“ heißt „hunderttausend“. Interessant, nicht wahr?

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