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Das Tor des Zensoji Tempels in der Nähe der Omiya Station der Hankyu Linie

  Ungefähr 300 Meter nördlich von der Ohmiya Hankyu Station, gibt es einen Bezirk, in dem sich zusammen mit Wohnhäusern mehrere Tempel reihen, darunter auch der Tempel Zensoji, innerhalb dessen, genau neben dem Tor, eine 30 Zentimeter hohe Gottheit, der Jizo Bodhisattwa vergöttert wird. 

  Seine Besonderheiten sind, dass er im Schneidersitz, mit dem linken Bein vorn hängend, sitzt und zwei Spitznamen hat: „Ase-dashi-Jizo“, auf Deutsch „der Jizo, der in Schweiß gebadet ist“ und „Doro-ashi-Jizo“, auf Deutsch „der Jizo, dessen Beine voller Dreck sind“.  Im Folgenden erkläre ich, warum er so genannt wird:

 

  „Ase-dashi-Jizo“

  Im Jahr 1808 ist ein Mann, der in diesem Bezirk gewohnt hat, in den Tempel Zensoji hineingelaufen, weil seine Frau unter höllischen Schmerzen in den Wehen lag.  Er hat den ganzen Tag innig zum Jizo gebetet.  Da bekam er die Nachricht, dass sein Baby endlich geboren wurde, gesund und munter.  Als er, um dem Jizo Dank zu sagen, zu ihm aufgeblickt hat, war er sehr erstaunt darüber, dass der Jizo in Schweiß gebadet war, als ob er die Qualen ihrer Entbindung geteilt hätte.

 

  „Doro-ashi-Jizo“

  Der Jizo wurde bis 1587 in Ohmi, der jetzigen Shiga Präfektur vergöttert.  Eines Tages konnten die Bauern keinen Reis pflanzen wegen einer lang anhaltenden Dürre.  Sie hatten keine andere Wahl als zu klagen und zu trauern.  Unter den Bauern gab es einen Mann Sakubei, der fest an den Jizo geglaubt und täglich zu ihm gebetet hat.  Er hat drei Tage lang vor dem Jizo um Regen gebetet.  Da hat es angefangen zu regnen und immer heftiger geregnet, so dass das Reisfeld für den Reisanbau ausreichend mit Wasser gefüllt wurde.

  Die Bauern haben alle mit Freuden Reis gepflanzt, ausgenommen Sakubei, der wegen Bauchschmerzen im Futon (Bett) lag.  Daher sind sie übereingekommen, am folgenden Tag zusammen in Sakubeis Feldern Reis zu pflanzen.  Aber als sie sich dort versammelten war das Reisfeld schon bestellt.  Dort haben sie gehört, dass jemand in Gestalt des Priesters gegen Abend am vorangegangenen Tag gearbeitet hatte und sind dann zum Tempel geeilt.  Wen sie im Tempel gesehen haben war niemand anderes als den Jizo, dessen Beine voller Dreck waren.

  Dieser Jizo, der immer dazu bereit ist, Qualen der Menschen auf sich zu nehmen, wird leider nur einmal pro Monat am dreiundzwanzigsten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.  Das ist  für die Menschen ein herber Verlust.

Das Jizo-do Gebäude des Zensoji Tempels, in dem der Ase-dashi- und Doro-ashi Jizo verehrt wird