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Das Tor des Shojoke-in Tempels 

  Wenn man an der Demachiyanagi Station der Keihan Linie aussteigt und die Imadegawa Straße entlang nach Westen, über die Kreuzung Kawaramachi-Imadegawa hinüber, ungefähr 400 Meter geht, findet man links eine Nebenstraße, die sich nach Süden erstreckt. Wenn man weiter dieser Straße etwa 400 Meter folgt, sieht man links einen Eingang eines Tempels, der „Shojoke-in“ heißt.

   Geht man durch das Haupttor, findet man links einen neuen Tempel, in dem eine Statue einer buddhistischen Gottheit, der Fudo-myoo, vergöttert wird.  Der Fudo-myoo ist ein Gott, der immer ein grimmiges Gesicht macht, und mit einem Schwert und einem Seil das Böse innerhalb oder außerhalb des Herzens vertreibt.

 

  Aber das, wofür der Tempel berühmt ist, ist nicht diese Statue, sondern eine Bildrolle, die Naki-fudo-Engi, auf Deutsch „die Geschichte des weinenden Fudo-myoo“, der sich für einen Priester aufgeopfert hat. Obwohl es auf der Bildrolle keine schriftliche Erklärung gibt, kann man die folgende Geschichte allein durch die Abbildungen auf der Rolle klar verstehen:

  Eines Tages erkrankte ein Hohepriester des Miidera Tempels, Chiko, an einer schweren Krankheit. Er ließ sich vom Wahrsager, Abe-no-Seimei, dem YinYang Meister, die Zukunft vorhersagen. Seimei sagte: „Man kann dem Tod durch diese Krankheit nicht entgehen. Aber wenn Sie jemanden haben, der sich als Ersatz für Sie anbieten will, kann ich die Krankheit von Ihnen auf ihn übertragen.“

  Chiko sprach vor seinen Schülern über das, was Seimei ihm gesagt hatte und fragte, ob es jemanden gab, der ihm bereitwillig helfen will. Aber niemand hob die Hand. Für eine Weile war es still aber plötzlich stand Shoku, der jüngste der Schüler, auf und sagte: „Ich will mich für Sie aufopfern!“ Shoko kehrte in die Heimat zurück, um für immer von seiner Mutter Abschied zu nehmen, und kam, seine weinende Mutter zurücklassend, in den Tempel.

  Seimei verzauberte die zwei Personen. Er bot alle Kräfte auf, von  einigen Gottheiten unterstützt. Schließlich konnte er die Krankheit von Chiko auf Shoku legen.   In diesem Augenblick wurde Chiko gesund und Shoku wurde krank.Das Design des Fudo-myoos, das von Lisa-san gezeichnet wurde, einer deutschen Freundin

  Weil die Qualen der Krankheit weit schlimmer waren, als Shoku gedacht hatte, sprach er zum Fudo-myoo, der auf einer Papierrolle abgebildet war: „Fudo-myoo, obwohl ich auf den Tod gefasst bin, kann ich diese Qualen nicht mehr ertragen. Lindern Sie sie, bitte!“ Da erschien der Fudo-myoo und sagte ihm weinend:  „Du hast dich für deinen Lehrer aufgeopfert. Deswegen werde ich mich für dich aufopfern!“ Im nächsten Augenblick fiel die Bildrolle auf den Boden und die Krankheit Shokos verging plötzlich, als ob sie nie existiert hätte. Weil der Fudo-myoo weinte, gerührt von der Opferwilligkeit Shokus, nennt man ihn „Naki-Fudo“ auf Deutsch „Der weinende Fudo“.

  Der weinende Fudo-myoo, der an Shokus statt gestorben war, wurde von den Untertanen Enmas gefangen und vor ihn gebracht. Der Enma ist ein himmlischer Richter, der am Eingang jener Welt entscheidet, wohin sich die Toten unter den sechs Welten begeben müssen. Der Enma ist zwar sehr mächtig, aber seine Stellung in der buddhistischen Welt ist niedriger als die des Fudo-myoos.

  Weil der Enma überrrascht war, als er den weinenden Fudo-myoo sah, fiel er auf die Knie und sagte: „Sie sind doch der geehrte Fudo-myoo! Vergeben Sie mir bitte die Unhöflichkeit meiner Untertanen. Kehren Sie sogleich auf die Erde zurück!“

  Im Endeffekt starb also niemand an dieser Krankheit.

Das Gebäude, in dem der Fudo-myoo vergöttert wird

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Das Hauptgebäude des Shojoke-in Tempels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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